Unter Digitaldruck versteht man Methoden zum direkten Drucken eines digitalbasierten Bildes auf eine Vielzahl von Medien.[1] Dabei handelt es sich in der Regel um den professionellen Druck, bei dem Kleinauflagen aus Desktop-Publishing und anderen digitalen Quellen mit großformatigen und/oder großvolumigen Laser- oder Tintenstrahldruckern gedruckt werden. Beim Digitaldruck sind die Kosten pro Seite höher als bei herkömmlichen Offsetdruckverfahren. Dieser Preis wird jedoch normalerweise durch die Vermeidung der Kosten für alle technischen Schritte ausgeglichen, die zur Herstellung von Druckplatten erforderlich sind. Es ermöglicht außerdem einen On-Demand-Druck, kurze Bearbeitungszeiten und sogar eine Änderung des Bildes (variable Daten), das für jeden Abdruck verwendet wird.[2] Die Arbeitseinsparungen und die ständig steigende Leistungsfähigkeit digitaler Druckmaschinen führen dazu, dass der Digitaldruck den Punkt erreicht, an dem er mit der Fähigkeit der Offsetdrucktechnologie, größere Druckauflagen von mehreren tausend Bögen zu einem niedrigen Preis zu produzieren, gleichziehen oder diese ersetzen kann.
Der größte Unterschied zwischen Digitaldruck und herkömmlichen Verfahren wie Lithografie, Flexodruck, Tiefdruck oder Buchdruck besteht darin, dass beim Digitaldruck kein Austausch der Druckplatten erforderlich ist, während beim Analogdruck die Platten wiederholt ausgetauscht werden. Dies führt bei der Verwendung des Digitaldrucks zu einer kürzeren Durchlaufzeit und geringeren Kosten, führt jedoch bei den meisten kommerziellen Digitaldruckverfahren typischerweise zu einem Verlust einiger feiner Bilddetails. Zu den beliebtesten Methoden gehören Tintenstrahl- oder Laserdrucker, die Pigmente oder Toner auf eine Vielzahl von Substraten auftragen, darunter Papier, Fotopapier, Leinwand, Glas, Metall, Marmor und andere Substanzen.
Bei vielen Verfahren dringt die Tinte oder der Toner nicht wie herkömmliche Tinte in das Substrat ein, sondern bildet eine dünne Schicht auf der Oberfläche, die durch Verwendung einer Fixierflüssigkeit mit Wärmeprozess (Toner) oder UV-Strahlung zusätzlich am Substrat haften kann Aushärtungsprozess (Tinte).
Beim Digitaldruck wird ein Bild mithilfe digitaler Dateien wie PDFs und Dateien aus Grafiksoftware wie Illustrator und InDesign direkt an den Drucker gesendet. Dadurch entfällt die Notwendigkeit einer Druckplatte, die beim Offsetdruck verwendet wird, was Geld und Zeit sparen kann.
Ohne die Notwendigkeit, eine Platte zu erstellen, hat der Digitaldruck zu schnellen Durchlaufzeiten und Drucken auf Abruf geführt. Anstatt große, vorab festgelegte Auflagen drucken zu müssen, können Anfragen bereits ab einem Druck gestellt werden. Während der Offsetdruck oft immer noch zu einer etwas besseren Druckqualität führt, wird schnell an digitalen Methoden gearbeitet, um die Qualität zu verbessern und die Kosten zu senken.
Zeitpunkt der Veröffentlichung: 02.03.2017